Mom‘s favorites and more – Ein Familien- und Lifestyleblog

Plötzlich Geld – und schon ist es weg? Eine neue Studie zeigt, warum junge Erwachsene so oft in die Konsumfalle tappen

Was Geld mit Kindern macht

Wir haben eine Studie gefunden, die uns nicht mehr losgelassen hat. Sie kommt von Invest4Kids (kurz: I4K) und wir sind ehrlich: Sie hat bei uns im Team einiges ausgelöst – vor allem bei denen von uns, die selbst Kinder oder Teenager zu Hause haben.

Was passiert, wenn junge Erwachsene plötzlich viel Geld bekommen?

Stellt euch vor: Euer Kind wird 18, bekommt Zugriff auf ein gut gefülltes Depot – und nach ein paar Wochen ist die Hälfte davon für Technik, Markenklamotten und Konzerttickets weg. Genau solche Szenarien hat die I4K-Studie untersucht. In einer breit angelegten Befragung mit Eltern, jungen Erwachsenen und Pädagog:innen wurde analysiert, wie mit plötzlich verfügbaren größeren Geldbeträgen umgegangen wird.

Zwischen Freiheit und Fehlentscheidungen

Laut der I4K-Studie glauben viele Eltern, dass ihre Kinder mit Geld grundsätzlich vernünftig umgehen. Auch die Jugendlichen beschreiben sich überwiegend als sparbewusst. Doch sobald es plötzlich „mehr“ wird – etwa durch eine Depotfreigabe zur Volljährigkeit – schlägt das Verhalten oft um. Statt zu sparen oder zu investieren, wird gekauft: Konsumgüter, Entertainment, Reisen. Das Überraschende: Selbst Jugendliche, die sich selbst als „wenig beeinflussbar“ bezeichnen, treffen dann impulsive Entscheidungen. Besonders, wenn der Freundeskreis und Social Media eine große Rolle spielt.

TikTok & Co. – der stille Mitentscheider?

Ein Aspekt, den wir besonders spannend fanden: Die Studie beleuchtet, wie stark soziale Medien Kaufverhalten beeinflussen. Junge Erwachsene sehen auf TikTok, Instagram und YouTube ständig neue Trends – und wollen dazugehören. Die sogenannte „Fear of Missing Out“ (FOMO) wird hier zur echten Konsumfalle. Laut I4K greifen viele Jugendliche schneller zum Smartphone – und zur Kreditkarte –, wenn Influencer Produkte empfehlen oder Rabattcodes locken.

Digitale Zahlungsmittel, die Ratenzahlungen mit einem Klick ermöglichen, locken zusätzlich zu unübersichtlichen Ausgaben. Auch vernünftiger Nachwuchs lebt also in einem Umfeld, das es ihnen täglich schwierig macht, bedacht mit Geld umzugehen.

Finanzbildung? Fehlanzeige!

Was wir als Eltern oft unterschätzen: Der Umgang mit Geld ist nicht angeboren – er muss gelernt werden. Die Invest4Kids-Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Schule hier wenig bis gar nichts leistet. Finanzthemen kommen kaum vor, und viele Jugendliche wissen nicht, wie man ein Budget plant oder was „Buy now, pay later“-Modelle langfristig bedeuten. Fast zwei Drittel der befragten Eltern und alle Pädagog:innen wünschen sich mehr verpflichtende, schulische Angebote zur Finanzbildung – wir übrigens auch!

Was hilft? Kontrolle, aber mit Augenmaß

Die Invest4Kids-Studie schlägt konkrete Maßnahmen vor, um impulsiven Ausgaben vorzubeugen. Besonders effektiv: eine stufenweise Freigabe größerer Beträge. Das bedeutet, das Depot wird nicht auf einen Schlag zugänglich gemacht, sondern portionsweise – zum Beispiel an klaren Meilensteinen wie dem Start ins Studium oder nach einem Finanzworkshop. Damit Eltern diese Kontrolle erlaubt bleibt, wenn das Geld an den Nachwuchs freigegeben wird, muss das in dem Depotvertrag festgelegt werden.

Auch feste Sparquoten und Gespräche mit den Eltern können helfen. Die besten Mechanismen werden fair mit allen Beteiligten besprochen, um Trotzreaktionen zu verhindern.

Unsere Meinung: Reden ist Gold

Was wir aus der Studie mitnehmen? Dass Vertrauen gut ist – aber Vorbereitung besser. Kinder brauchen nicht nur Taschengeld und ein Sparbuch, sondern Gespräche über Geld und ein gutes Sicherheitsnetz. Wie funktioniert Konsum? Was bedeutet finanzielle Freiheit? Welche Werte sind uns im Umgang mit Geld wichtig? Wer solche Gespräche früh und offen führt, schützt seine Kinder besser vor teuren Fehlentscheidungen im Erwachsenenalter.

Fazit: Eine Studie, die jede Familie lesen sollte

Die Invest4Kids-Studie zeigt: Finanzielle Verantwortung entsteht nicht durch Geburt oder Volljährigkeit. Sie entsteht durch Erfahrung, Vorbilder – und manchmal auch durch klare Grenzen. Wir empfehlen allen Mamas (und Papas), sich die Ergebnisse mal genauer anzuschauen. Denn je früher unsere Kinder lernen, mit Geld klug umzugehen, desto freier – und sicherer – werden sie später leben.

👉 Die ganze Studie findet ihr auf invest4kids.de/studie

Redaktion